Newsletter, 27. Juni 2019

Unser Luftraum ist in Gefahr!

 
Am 21. Mai erhielten wir hochbrisante Post vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur: Es geht um Regeln für den (kommerziellen) Drohnenbetrieb im unteren Luftraum und die Ein-richtung des sogenannten U-Space. Die europäische Kommission und die EASA hatten eine kleine Arbeitsgruppe eingesetzt, die Schlüs-selthemen identifizieren und ihre Positionen zu den grundlegenden Fragen beziehen sollte. Die Ergebnisse der Workshops haben sie nun den Vertretern der Luftraumnutzer und der Industrie vorgelegt und um Kommentierung gebeten. Die Adressaten hatten drei Tage dafür Zeit.

Der DAeC hat diese Chance genutzt und fristgerecht kommentiert. Mit den Spezialisten aus den Gremien, dem Generalsekretär und mir hat unser Verband umfangreich Stellung bezogen, auf die Gefahren der dargestellten Vorstellungen aufmerksam gemacht und klare Forderun-gen der Luftsportler formuliert. Ein großes Dankeschön an alle, die ihre Fachkompetenz eingebracht haben und sich in dieser kurzen Zeit außerordentlich engagiert haben.

Der Idee, den kommerziellen Drohnennutzern einen eigenen, schlimmstenfalls sogar permanenten und gar exklusiven Luftraum zuzuschreiben, haben wir eine klare Absage erteilt. Ein U-Space, der – wenn auch unter bestimmten Bedingungen – den Drohnen Vorrang im unteren Luftraum gewährt, gefährdet nicht nur unseren Sport, sondern auch Rettungsdienste, Polizei, Militär, Service-Flüge wie beispielsweise Pipelinekontrolle und auch die Verkehrsfliegerei im An- und Abflug.

Der DAeC fordert deshalb, dass für den Drohnenbetrieb innerhalb der bestehenden europäischen Regeln eine Lösung gefunden werden muss. Die Einrichtung eines „zweiten Luftraums“ bedeutet massive Einschränkungen, wenn nicht sogar das Aus für uns. Extrem gravie-rend wäre ein solcher Ansatz für den Modellflug. Deshalb ist die Bundeskommission schon seit Aufkommen des Drohnenbooms und der Diskussion über die Betriebsregelungen aktiv. National und inter-national haben sich ihre Fachleute mit ihrem juristischen Background bereits einen Namen gemacht.

Für alle Luftsportler ist der freie Zugang zum Luftraum existenztiell. Wir sind dafür in den politischen Gremien auf allen Ebenen aktiv und vertreten nachdrücklich unsere berechtigten Interessen.

TOP NEWS
U-Space: DAeC und EAS sprechen mit einer Stimme
Der Deutsche Aero Club e.V. (DAeC) und Europe Air Sports (EAS) stehen in der Diskussion um den U-Space eng zusammen: Bestehende Strukturen und Regeln für den Luftraum müssen das verbindliche Grundgerüst für eine Einführung des U-Space sein, der das Zusammenspiel von kommerziell genutzten Unbemannten Flugsystemen (UAV) und herkömmlicher Luftfahrt regeln soll.

  „Wir sind sehr überrascht über den Inhalt des Diskussionspapiers der EASA und auch darüber, wie viel Fahrt das Thema so plötzlich aufnimmt. Schließlich hat nur eine sehr kleine Gruppe von Teilnehmern daran gearbeitet, ohne wichtige Stakeholder in die Diskussion mit einzubeziehen“, kommentiert EAS-Präsident Andrea Anesini das inoffizielle Papier der europäischen Behörde.

Das Diskussionspapier war in einem Workshop der Europäischen Agentur für Flugsicherheit (EASA) und der Europäischen Kommission vorgestellt worden, zu dem Vertreter der Mitgliedsstaaten und Industrie geladen worden waren. Dem DAeC wurde nach Bekanntgabe des Ergebnisses ein Zeitfenster von drei Tagen eingeräumt, um die Diskussionspunkte zu kommentieren, was Dank einer konzentrierten Aktion aller Beteiligten am Freitag, 24. Mai gelungen war.

Auch die Experten von Europe Air Sports haben die Frist zur Kommentierung nach dem entscheidenden Hinweis durch den DAeC einhalten können. Europe Air Sports schließt sich für seine europaweit 650 000 aktiven Luftsportler der Kommentierung seines Mitglieds DAeC voll und ganz an.

„Es freut mich, dass diese Solidarität innerhalb der europäischen Luftsportfamilie da ist und unsere Fachkompetenz in Luftraumfragen deutlich wird!“, so DAeC-Präsident Stefan Klett.

Sind sich mit Europe Air Sports in der Kommentierung des EASA Diskussionspapiers völlig einig: DAeC-Präsident Stefan Klett (links) und DAeC-Generalsekretär Hubertus von Samson-Himmelstjerna.

Im Dialog mit Joachim Lücking (mitte), Referatsleiter der Europäischen Kommission Verkehr Generaldirektion für Luftsicherheit: EAS-Vizepräsident Rudolf Schuegraf (links) und EAS-Präsident Andrea Anesini.
Zum Statement des DAeC
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Impressionen vom Deutschlandflug 2019
66 Maschinen machten sich am 20. Juni vom Flughafen Braunschweig – Wolfsburg auf nach Bad Wörishofen. Das Feld teilte sich in eine Touring- und eine Wettbewerbsgruppe auf. Letztere startete im zwei Minuten Takt durch. Das Flughafen-Team hatte zu diesem Zweck das Areal der Segelflieger für die Deutschlandflieger zur Verfügung gestellt und den regulären Flugverkehr ausgesetzt. Auch wenn sich das Wetter unberechenbar zeigte, kamen alle Teilnehmer wohlbehalten am Zielpunkt an. Im Mini Movie und in der Bildergalerie finden Sie Impressionen des Deutschlandflugs. Mini Movie Start Deutschlandflug


Interview: Generalprobe zur
Segelflug WM 2020


Warum sind Deutsche Meisterschaften für den Segelflugsport so wichtig und wie bereitet man sich eigentlich auf ein Großevent wie die Weltmeisterschaften vor? Wir sprachen im Vorfeld der Deutschen Meisterschaften (DM), die vom 8. bis 19. Juli in Stendal stattfinden werden, mit Sportleiter Christoph Barniske.

DAeC:
In wie vielen Klassen wird die DM in Stendal ausgetragen?

Christoph Barniske: Im Segelflug gibt es insgesamt sechs Klassen. Die DM in Stendal wird in 2019 in zwei Klassen ausgetragen (Offene und Doppelsitzer), gleichzeitig findet ein internationaler Trainingswettbewerb in der 18m-Klasse statt, der auch auf die WM vorbereiten soll. Neben Stendal gab/gibt es in diesem Jahr noch Deutsche Meisterschaften in Zwickau (Sachsen) und Marpingen (Saarland). Meines Wissens wurde der erste richtige nationale Segelflugwettbewerb im Jahre 1920 auf der Wasserkuppe ausgetragen. Deshalb wollen wir im kommenden Jahr zur WM 100 Jahre Segelflugwettbewerb feiern.

DAeC: Und wie laufen die Vorbereitungen zu den Deutschen Meisterschaften?

Christoph Barniske: Wenige Wochen vor dem Wettbewerb hat nun die “heiße Phase” begonnen, aber bisher läuft alles nach Plan und wir freuen uns auf unsere Gäste. Wir rechnen mit insgesamt etwa 85 Teilnehmern in den drei Klassen. In der Offenen Klasse ist sicher Michael Sommer der Favorit. Bei den Doppelsitzern wird es spannend sein zu beobachten, wie sich unsere internationalen Gäste schlagen.

DAeC: Sehen Sie die Deutschen Meisterschaften als Generalprobe für die WM 2020, die ja auch in Stendal stattfinden wird?

Christoph Barniske: Ja, gerade auch weil wir gleichzeitig einen internationalen Trainingswettbewerb austragen. Das ist eine gute Gelegenheit um zu lernen, wie wir uns auf unsere Gäste zur WM einstellen können und um die zusätzlichen Anforderungen an uns als Ausrichter kennenzulernen. Ein paar Erfahrungen in die Richtung haben wir 2007 und 2008 als Austragungsort der holländischen Meisterschaften und in 2018 mit der Vintage Glider Rallye gesammelt.
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AKTUELL
Konstruktives Gespräch zum Antritt
Ein konstruktiver Austausch zwischen dem DAeC und dem Luftfahrt Bundesamt für das Wohl des Luftsports wird auch in Zukunft groß geschrieben. DAeC-Präsident Stefan Klett besuchte heute zum ersten Mal in seiner neuen Funktion den Präsidenten des Luftfahrt Bundesamtes (LBA) Jörg Mendel. Zur Meldung

BAUL: Whitepaper “Trennfläche FL 125”
  Der Erhalt und die Erweiterung des frei zugänglichen Luftraums sind elementar. Deshalb hat der Bundesausschuss Unterer Luftraum in den vergangenen Monaten das Whitepaper „Trennfläche FL 125“ als Beitrag zur Diskussion um die Änderung der Trennfläche FL 100 erarbeitet. PDF Whitepaper “FL 125”

30. UL-DM: Sieger sichern sich Ticket zur EM
Vier Deutsche Meister, eine Menge zufriedener Piloten und jede Menge Spaß und fliegerische Erfahrung, das ist die Bilanz der 30. UL-DM, die am Himmelfahrtswochenende in Mühldorf am Inn (EDMY) von DAeC und DULV gemeinsam ausgerichtet wurden. Zur Meldung

WM im Modell-Hubschrauberkunstflug
Am 3. August wird die WM im Modell-Hubschrauberkunstflug feierlich eröffnet. Unbedingt auch Mittwoch, 7. August, vormerken. Dann startet nach dem Wettkampftag der Nachtflug durch, Live-Musik und BBQ inklusive. Mehr zur WM

WM Präzisionsflug: gut geflogen!
Die Präzisionsflieger sind von ihrer Weltmeisterschaft aus Spanien zurück und haben gute Ergebnisse erzielt. Marcus Ciesielski landete auf Platz 6, Thomas Kirchner auf Platz 25. Die Podestplätze gingen an die polnische Piloten Miachal Wieczorek, Krysztof Wieczorek und Marcin Skalik. Insgesamt kämpften 52 Piloten vom 11. bis 15. Juni in Castellon.
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“Jetzt nicht die Nerven verlieren”
Tilo Holighaus hat den FAI Sailplane World Grand Prix vergangene Woche deutlich für sich entscheiden können. Welche Gedanken ihm am letzten Wertungstag in La Cerdanya (Spanien) durch den Kopf gingen und wie er am finalen Wettkampftag ein wahres Wechselbad der Gefühle erlebt hat, schildert der Weltmeister in seinem Wettkampftagebucheintrag.
Zum Tagebucheintrag

ED-R Melpitz vereinzelt aktiv
In dieser Woche ist bei entsprechender Wetterlage die ED-R 45 Melpitz vereinzelt aktiv, wie das Leibniz Institute for Tropospheric Research meldet. Zur Meldung

Bis September: RMZ Cochstedt
Anlässlich eines Forschungsprojekts hat das BMVI vom 1. Juni bis zum 15. September 2019 ein Gebiet mit Funkkommunikationspflicht, die RMZ Cochstedt, eingerichtet. Zur NfL

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